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Bandit©
07.10.2007, 16:21
Wegen eines BLICK-Artikels lief Popsänger Piero Esteriore (30) am letzten Donnerstag Amok. Er rammte mit einem Mercedes das Ringier-Pressehaus, wurde verhaftet, landete im Gefängnis. «Ich bin ausgerastet», sagt der einstige «MusicStar»-Kandidat, «es tut mir unglaublich leid.»

Hand aufs Herz, Piero: Sind Sie noch ganz dicht?
PIERO ESTERIORE: Jetzt bin ich es wieder. Am Donnerstag aber habe ich eine Tat begangen, die gegen jede Moral verstösst.

Sie haben Leben gefährdet.
Nein, habe ich nicht. Sonst wäre ich heute nicht in Freiheit, sondern weiter im Gefängnis. Laut Polizei bin ich nur mit etwa zehn Stundenkilometern ins Ringier-Gebäude gedonnert. Was meine Tat natürlich nicht entschuldigen soll.

Sind Sie ein Amokfahrer?
Ich weiss nicht. Auf der Autobahn von Basel nach Zürch fühlte ich bloss diese brutale Leere. Zugleich war ich wahnsinnig wütend über diesen Artikel.

Als Popstar müssen Sie doch mit Kritik umgehen können?
Aber nicht, wenn meine Familie mit der Mafia verglichen wird, ein fröhliches Fest mit einer Beerdigung. Himmel, ich bin Sizilianer! Das schlug bei uns daheim ein wie eine Bombe. Meine Mamma hat geweint, als sie den Artikel las.

Und da dachten Sie, jetzt zünde ich mal selber eine Bombe.
Ich habe die Rammerei mit dem Auto nicht geplant. Ursprünglich wollte ich nur mit den BLICK-Chefs sprechen. Als ich dann aber das Pressehaus sah, rastete ich aus. Ich streifte mit meinem Auto ein anderes, was mich in Panik versetzte. Ich drückte aufs Pedal, hielt kurz an. Drückte wieder aufs Pedal, hielt noch mal an. Dann knallte ich in die Eingangshalle.

Wo um die Mittagszeit Dutzende Menschen ein- und ausgingen. Noch mal: Sie riskierten Tote.
Ich habe durch die Fensterscheibe erkennen können, dass niemand im Weg stand. Ich war in Rage, aber nicht komplett kopflos.

Später bewarfen Sie Fussgänger mit CDs und brüllten, bis die Polizei Sie verhaftete.
Ich wollte Lärm machen, meine Meinung sagen! Plötzlich hatte es überall Menschen um mich herum. Ich war wie von Sinnen. Aber wenigstens hörte mir mal jemand zu. Rückblickend kann ich nicht nachvollziehen, wie es so weit kommen konnte. Ich war ausser mir.

Was ging in Ihrem Kopf vor, als Sie verhaftet wurden?
Tammi, was habe ich nur für einen Scheiss gebaut!? Ich vergass, wer ich war, dass man mich in der Schweiz kennt, dass ich Sänger bin. Ich sass in Handschellen im Kastenwagen und dachte nur eines: Jetzt hab ich es vermasselt.

Die Polizei brachte Sie in Untersuchungshaft. Was passierte dort?
Ich fühlte mich wie ein Schwerverbrecher. Ich war noch nie im Gefängnis. Sie nahmen mir alles weg. Ich erhielt ein Paar Jeans, vier Nummern zu gross, und ein grünes T-Shirt. Ich begann mit mir selbst zu sprechen: Piero, was bist du nur für ein Idiot. Mindestens 300 Vaterunser und Ave-Maria habe ich gebetet. Und dazu geweint ...

Die späte Reue in der Zelle.
Vier Stunden sass ich in der ersten. Zwei auf zwei Meter, die Wände vollgeschmiert mit «Fuck the police»- und «2 Pac»-Schriftzügen, hellstes Neonlicht. Es war saukalt. Als WC ein Loch im Boden. Ich wusste nichts. Ausser dass ich nicht nur wegen Sachbeschädigung verhaftet wurde, sondern eben wegen Lebensgefährdung. Ich dachte, jetzt ist alles futsch. Und dann überkamen mich die Schuldgefühle erst recht. Ich geriet erneut in Panik, begann zu hyperventilieren.

Und dann?
Ein Arzt wurde gerufen, er konnte mich beruhigen. Ich erhielt ein gefrorenes Sandwich und Wasser. Das war göttlich. Der Arzt arrangierte, dass ich für die Nacht in einer Zweierzelle untergebracht wurde. Damit ich mit jemandem sprechen konnte. Ich hatte Angst vor dem Alleinsein.

Mit wem teilten Sie die Zweierzelle?
Mit einem 22-jährigen Afghanen. Wir sprachen die halbe Nacht miteinander. Am anderen Morgen nahmen sie Urin-, Blut-, Speichel- und Haarproben.

Standen Sie am Donnerstagmittag unter Drogen?
Nein. Genau das wurde geprüft. Ich nehme nie Drogen, trinke nur selten Alkohol. Später wurde ich drei Stunden von der Staatsanwältin befragt. Schliesslich wurde ich freigelassen. Es war eine riesige Erlösung. Auch weil ich in grosser Sorge war um meine Eltern. Hoffentlich sind sie nicht zu schockiert, Hoffentlich fehlt ihnen nichts. Denn ich hatte ja nicht die geringste Ahnung, was draussen vor sich ging.

Bundesrat Leuenberger hat gewisses Verständnis gezeigt für Ihre Tat. Was halten Sie davon?
Einerseits fühle ich mich geehrt. Anderseits habe ich einen grossen Fehler gemacht. Und damit muss ich jetzt allein leben.

Böse Zungen behaupten, die Amokaktion sei ein PR-Gag für Ihre neue CD «Io vivo».
Lächerlich. Wer so was glaubt, ist abstossend zynisch. Entschuldigung, aber dafür riskiere ich doch nicht fünf Jahre Knast.

Warum geben Sie Ihr erstes Interview nach Ihrer Tat ausgerechnet im SonntagsBlick?
Weil ich dem Haus Ringier geschadet habe. Dafür will ich mich entschuldigen. Und das mache ich nicht in einer anderen Zeitung oder im Fernsehen. Es tut mir unglaublich leid. Ich habe Gott enttäuscht. So etwas wird es von mir nie mehr geben.

Wie geht es jetzt weiter?
Ich weiss nicht. Ich gehe zum Psychiater. Ich muss meine Aggressionen unter Kontrolle bringen. Ich weiss, ich bin manchmal ein Hitzkopf. Das liegt in meinem sizilianischen Blut. Ich versuche, das zu korrigieren.

Und Ihre Karriere?
Es gibt für mich keine Karriere. Es gibt nur mein Leben. Ich habe Freude am Leben. Und es gibt meine Familie.

Admin
07.10.2007, 23:27
@Bandit

<<DER Normal ganz nicht siche ist>> und trotzdem sehe ich da irgendwelche bezugspunkte zu meinen jeweiligen vorgehen . Wenn einer vor mir mit zum Beispiel 45 Fährt kann ich mich dermassen in Rage versetzten, dass ich diesen Typen mit dem Baseballschläger verdonnern möchte oder die Wut über die Fahrweise bringt mich so auf Hundert dass ich schon beinahe einen Herzinfarkt kriege ,manchmal auf dem weg ins Magazin in Oerlikon bin ich nach dem Aussteigen in die Garderobe gegangen und habe einige male mit der blosen Faust in die Wand geschlagen um wieder ein wenig "runter zu kommen". rolleyes:

Ich binn mir auch bewusst dass ich mich beim Autofahren dermassen in etwas hinein gesteigert hatte dass ich beinahe einen Herzinfarkt hatte. :frown:

Auf irgend eine weise verstehe ich diesen Typen , weil am nächste Tag habe ich mir jeweils auch gesagt das dies nicht so weiter gehen kann , ansonsten lande ich früher oder später im Sarg mad:



Der Admin Grüsst . . . . .

Sonja
07.10.2007, 23:39
@Bandit

Diese Reaktion ist doch gar nicht so abwegig für einen Siziliander dessen Familie als Mafia bezeichnet wurde. tongue:

@Admin

Auch ich war schon in situationen da hat nicht mehr viel gefehlt und ich hätte dem Gesetz den Rücken zugekehrt rolleyes:<UNGESETZLICHES class=inlineimg title=Rolleyes smilieid="77" alt="" border="0" src="images/smilies/edited/rolleyes.gif" <img . lassen zu lauff freien Gefühlen meinen um getan />


Gruss.....

Bandit©
08.10.2007, 22:25
Tja,wem sagt Ihr das?Mir, einem langjährigen Berufschauffeur der tagtäglich dutzende solcher Idis und so vor sich hat und sich vom Stinkefinger bis zum A...loch alles gefallen lassen muss?
Irgendwann ist das Fass voll,da muss ich Sonja recht geben,so kann es doch nicht weitergehn!?
Wäre toll wenn das Faustrecht wieder zum tragen käme,dann wäre manches anders hier in der schönen Schweiz!
und Admin..bleib cool,du bist noch zu jung um wegen so arschgeigen abzudanken,oder?
greetz cousin

Admin
10.10.2007, 21:39
@Bandit

Das ist ja gerade das Problem , man sollte Cool bleiben , aber diese Einsicht stellt sich meist (zumindest bei mir) viel zu spät ein . Am nächsten Tag , oder so . Nein leider geht das oft von Null auf Hundert in einer Sekunde und man kann toben und toben soviel man will , man kommt nicht weiter :pleased: !



.... so kann es doch nicht weitergehn!? ....

Ich befürchte dass es noch schlimmer wird ....... mad:


Der Admin Grüsst . . . . .
<br />